Samstag, 1. April 2017

Ushuaia - Punta Arenas - Zürich - Olten - Burgdorf

Bei schönstem Wetter wanderten wir von Ushuaia aus auf den Cerro del Medio. Obwohl der Gipfel nur auf einer Höhe von 974 Metern über Meer ist, hat man das Gefühl im Hochgebirge zu sein. Oben wachsen keine Bäume mehr und der Weg führt über Geröllhalden auf den Gipfel. Wir genossen eine wunderbare Aussicht auf den Beaglekanal und Ushuaia. Einmal mehr stellten wir nach der Wanderung fest, dass die Wander- und Velomuskulatur nicht die gleiche ist. An den Tagen nach der Wanderung machte sich nämlich ein starker Muskelkater bemerkbar ...
Darum setzten wir uns lieber noch ein letztes Mal aufs Velo und machten uns auf Erkundungstour im Tierra del Fuego Nationalpark. Nachdem wir schon seit Wochen Ausschau hielten, sahen wir hier zum ersten Mal zwei Dampfschiffenten. Eindrücklich wie gross die sind!
Wir blieben eine weitere Woche in Ushuaia, genossen es nur wenig zu machen und schafften es nach zweitägiger Suche Velokartons für die Busreise nach Punta Arenas und den Rückflug aufzutreiben. Wir zerlegten die Fahrräder und verpackten sie in die Kartons. So fuhren wir mit dem Bus nach Punta Arenas zurück. Hier verbrachten wir noch einmal zehn Tage vor unserem Rückflug. Bei Spaziergängen lernten wir die Stadt etwas besser kennen, probierten verschiedenste Restaurants aus und genossen das "Nichtstun". In dieser Zeit machte das Greenpeace Schiff Rainbow Warrier in Punta Arenas Halt, lud zu einer Besichtigung ein und klärte die Besucher über ihre Kampagne "retten wir die Meere am Ende der Welt" auf. Dabei richteten sie die Kritik vor allem an die Lachszuchtfirmen. Ein paar Fakten dazu: Dort leben doppelt so viele Lachse auf gleichem Raum wie in Norwegen, sie schütten bis zu einem 800 fachen an Antibiotika ins Wasser, pro Kilogramm Lachs werden 5 Kilogramm Futterfisch gefangen, die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter sind miserabel so dass es immer wieder tödliche Arbeitsunfälle gibt, usw... Die Folge davon: Die Meere sind überfischt und durch Fäkalien und Chemikalien derart verschmutzt, dass es vermehrt Algenplagen gibt, welche zu einem Fisch- und Meerestiersterben in der Umgebung führen.

Ende März hatten wir unseren Rückflug in die Schweiz. Der Höhepunkt davon war der Flug über das südliche patagonische Eisfeld. Erst jetzt konnten wir uns eine Vorstellung davon machen, welche Dimensionen diese Gletscher haben. Unser Flug führte via Santiago de Chile und Madrid nach Zürich. Die Fahrt mit dem Velo nach Burgdorf gingen wir gemütlich in zwei Etappen an. Halt machten wir in Starrkirch, wo wir von Rolands Mutter und seinem Bruder freudig empfangen wurden. Am nächsten Tag ging es weiter nach Burgdorf. Hier nahmen uns Patrizias Eltern und ihre Schwester mit der ganzen Familie in Empfang.

Jetzt sind wir wieder zurück in der Schweiz!

Südamerika:   9'046 Kilometer
Nordeuropa:   8'400 Kilometer
Total:             17'446 Kilometer


der frisch verschneite Gipfel des Cerro del Medio

Blick vom Cerro del Medio über Ushuaia und den Beagle Kanal

der Lago Roca im Tierra del Fuego Nationalpark

Dampfschiffenten in der Bahia Lapataia

das Ende der Panamericana bei der Bahia Lapataia

Blick über Punta Arenas

das Magellan Denkmal mit dem Indio auf der Plaza in Punta Arenas

das deutsche Polarforschungsschiff Polarstern verlässt den Hafen von Punta Arenas nach einer erfolgreichen Expedition in der Antarktis

Okusa, unser Lieblingsrestaurant in Punta Arenas

das Greenpeace Schiff Rainbow Warrior III macht in Punta Arenas Halt

wir geniessen das milde Herbstwetter in Punta Arenas

 auf dem Rückflug können wir die Gletscher ...

 ... des südlichen Eisfeldes von oben bewundern ...

... und sehen die vielen Lachszuchten bei der Insel Chiloe

zurück in der Schweiz: Die Aare bei Biberstein ...

 ... und die Lamas bei Härkingen!
Sind wir auf dem richtigen Kontinent gelandet?