Freitag, 17. Juni 2016

Inari - Nordkapp - Honningsvag

In der Nacht vor unserer Abreise in Inari lösten sich die Wolken auf und wir sahen zum ersten Mal die Mitternachtssonne. Die Sonne schien ganz flach über den See und ging dann ohne unterzugehen weiter im Kreis herum. Das Licht war schwächer als am Tag und die Stimmung fast etwas mystisch.
Wir entschieden uns von Inari aus über eine abgelegene Nebenstrasse über Angeli an die norwegische Grenze zu fahren um noch einmal die einsame Fahrt durch endlose Wälder zu geniessen. Unterwegs begegneten wir einigen Rentieren, genossen die Aussicht auf den Grenzfluss zwischen Finnland und Norwegen und machten es uns für eine Nacht bei einer Feuerstellenhütte zum Zelten gemütlich. Bei Karigasniemi reisten wir nach Norwegen ein. Sofort wurde es bergiger, wir sahen viel mehr landwirtschaftlich genutzte Gebiete und das Preisniveau stieg noch einmal an. Später fuhren wir weite Strecken dem Porsanger Fjord entlang - eine wahre Panoramastrasse. Ein spezielles Erlebnis war dann die Fahrt durch den fast 7 Kilometer langen Nordkapptunnel. Dieser verläuft unter dem Meer durch, so dass man nach der Tunneleinfahrt zuerst 212 Meter in die Tiefe fährt und dann den gleichen Anstieg wieder hoch. Kurz danach erreichten wir Honningsvag wo wir drei Nächte in der Jugendherberge verbrachten. Das ist die nördlichste Stadt von Europa und hat rund 3'000 Einwohner.  Von hier aus machten wir ohne Gepäck einen Tagesausflug ans Nordkapp. Durch wunderschöne bergige Tundralandschaften verläuft die Strasse in einem stetigen Auf und Ab zum Nordkapp. Uns erinnerte diese Strecke an die Fahrt über schweizer Alpenpässe. Nach einiger Anstrengung erreichten wir bei schönstem Wetter das Nordkapp, welches sich auf einem fast 300 Meter hohen Felsplateau befindet und steil aus dem Meer emporragt.  Das ist der nördlichste Punkt unserer Reise, jedoch nicht der nördlichste Punkt von Europa wie die meisten fälschlicherweise meinen. Hier genossen wir die Aussicht aufs nördliche Polarmeer und die Landschaft und freuten uns, dass wir bereits ein grosses Ziel unserer Reise erreicht haben.

(bisher: 4802 km)


diese abgelegene Strasse hatten wir fast für uns alleine


ein Rentier leistet uns Gesellschaft

Der Inarijoki, der Grenzfluss zwischen Finnland und Norwegen

unser Privatcamping mit Feuerstellenhütte

verschneite Bergen Norwegens

Panoramastrasse dem Porsangerfjord entlang

der tiefste Punkt unserer Reise,
der 7 km lange Nordkapptunnel, 212 m unter dem Meeresspiegel

norwegische Fischerdörfer

 Stockfisch wird traditionell getrocknet

 Honningsvag, die nördlichste Stadt Europas

das Nordkapp ist in Sichtweite und das Wetter wird besser :-)


 die Landzunge Knivskjellodden ist noch 1400 m nördlicher als das Nordkapp

 das erste Ziel ist erreicht und die Sonne scheint

der Nordkapp Aussichtspunkt ist wirklich 300 m über dem Meer

 Rentiere chillen im Schnee am Nordkapp

 Tundralandschaft wie auf einem Alpenpass

der Steinbrech blüht auch am Nordkapp