Donnerstag, 6. Oktober 2016

Viacha - Sabaya

Von Viacha aus fuhren wir alles südwärts (Corocoro, Callapa, Curahuara de Carangas, Turco, Huachacalla, Sabaya) und passierten via Naturstrassen immer abgelegenere Gebiete. Ab und zu kamen wir zu ein paar Bauernhöfen oder kleineren Dörfern. Dazwischen war Niemandsland und auf weiten Strecken kein Mensch zu sehen. Einzig die Lamas und Alpacas leisteten uns Gesellschaft. In dieser Einsamkeit genossen wir die abwechslungsreichen Landschaften und die absolute Ruhe, welche noch vielerorts in den Anden herrscht. Man konzentriert sich und hört einfach nichts. Das ist sehr erholsam. Körperlich war die Strecke jedoch ziemlich anstrengend, vor allem zwischen Turco und Huachacalla lag viel Sand auf der Piste so dass wir unsere Velos mehr als zehn Kilometer schieben mussten. Zum Glück war das Gelände flach aber auch so wurden unsere Kräfte strapaziert und wir waren froh, dass wir beim Eindunkeln Huachacalla erreicht haben. Dort bezogen wir unsere bisher einfachste Unterkunft (siehe Foto weiter unten). Auf harten Strohmatten konnten wir uns zumindest ein wenig ausruhen um am nächsten Tag noch die wenigen Kilometer nach Sabaya zu bewältigen. Dort kamen wir schon vor dem Mittag an und ruhten uns aus, wuschen unsere staubigen Kleider und besorgten Essen und Trinken für unsere nächste Etappe über die Salzseen Coipasa und Uyuni.
Zum Klima im Altiplano wollten wir noch etwas schreiben: Tagsüber war es bisher immer schönes Wetter. Die Temperatur erreicht am Schatten um die 20 Grad. Da es hier in der Natur keinen Schatten gibt und die Sonne sehr stark strahlt, empfinden wir die Temperatur als ziemlich heiss. Um unsere Haut vor der starken Sonnenstrahlung zu schützen, fahren wir langärmlig und schützen unser Gesicht mit 50er Sonnencreme. Im Verlauf des Tages kommen meistens einige Wolken auf aber nur selten gibt es ein paar Tropfen Regen. Gegen Abend, kurz vor der Dämmerung bläst fast täglich ein kräftiger Wind, der aber meistens nach relativ kurzer Zeit wieder verschwindet. In der Nacht sinken dann die Temperaturen auf rund 0 Grad. Wir empfinden dies bei dieser Trockenheit als angenehme Nachttemperatur.

(bisher: 1055 km)


 die halb verlassene Minenstadt Corocoro

 wilder Zeltplatz im Niemandsland nach Pando

 Salzgewinnung bei Jayuma Llallagua

eindrückliche Canyonlandschaften ...

... und Erdformationen

Kirche Santiago de Callapa

in wenigen Flüssen ist doch noch Wasser zu sehen

der Vulkan Sajama ist in Sichtweite

Orte mit weniger als 10 Häusern sind gross angeschrieben

Aymara Grabtürme

ausgetrocknete Flüssläufe und ...

  ... vom Wind verschliffene Felsformationen
zwischen Curahuara de Carangas und Turco

aufmerksame Alpakas bestaunen uns

endlose Weite zwischen Turco und Huachacalla ...

... und der Sand zwingt uns zu vielem Schieben

Dorfplatz in "Centro Berlin"

einfache Unterkunft ohne Bad und WC
(man geht ins Freie ...) in Huachacalla

moderne Transitstrasse nach Chile durch Salzebene bei Sabaya

Lamaherde überquert die Strasse

Kirche in Sabaya

wir waschen unsere staubige, dreckige Wäsche nach bolivianischer Art