Mittwoch, 9. November 2016

Cafayate - Chilecito

Von Cafayate aus nahmen wir die legendäre und für Velofahrer umstrittene Ruta 40 unter die Räder. Die einen finden die Strecke so langweilig, dass man besser den Bus nimmt und andere bezeichnen die Asphaltstrasse, die wärmeren Temperaturen und das gute Essen als Ferien. Unsere bisherige Erfahrung liegt irgendwo dazwischen...
Kurz nach Cafayate gab es bereits eine Ausgrabung zu besichtigen: Die Ruinen von Quilmes. Hier lebten ungefähr 5'000 Menschen des Quilmes Volkes in der Zeit zwischen 1'000 und 1'667 nach Christus. Sie leisteten sowohl gegen die Inkas als auch gegen die Spanier Widerstand. Letzteren unterlagen sie schlussendlich und die übriggebliebenen 2'000 Einwohner wurden von den Spaniern im Jahre 1'667 nach Buenos Aires deportiert.
Weiterhin ging es Richtung Süden. Wir genossen, dass wir auf der guten Asphaltstrasse ziemlich zügig vorankamen. Zunehmend wurden die Strassen immer gerader, einmal mussten wir 30 Kilometer fahren bis zur nächsten Kurve und dann folgten 25 weitere Kilometer bis zur nächsten Kurve. Die Landschaft bot auch nicht gerade viel Abwechslung. Über weite Strecken dominiert die Trockensteppe. Im Dunst konnten wir die hohen Berge der Anden erahnen aber erst als wir in der Nähe von Chilecito die hohen Schneeberge sahen, waren wir beeindruckt - hier gibt es immer noch 6'000er Berge!
Da die Strecke immer wieder mal eintönig war, konzentrierten wir uns auf andere Dinge die uns gefielen oder Spass machten. So zum Beispiel entdeckten wir nebst vielen Raubvögeln auch Füchse und einen grossen Pampahasen. Er war jedoch schnell wieder weggehüpft, so dass wir ihn nicht fotografieren konnten. Ein witziges Tier: er gehört zur Familie der Meerschweinchen, der Kopf sieht aus wie bei einem Hasen und er hüpft auf gestreckten Beinen davon wie ein Reh. Die üppig grüne Vegetation mit ihren farbigen Blüten in den bewässerten Ortschaften gefällt uns auch sehr gut ebenso das Siesta machen am Nachmittag. Seit einigen Tagen haben wir das Velofahren in die Morgenstunden verlegt. Am Nachmittag ist es uns bei 30-35 Grad einfach zu heiss dafür. Das abwechslungsreiche und sehr leckere Essen geniessen wir vor allem an unseren Pausetagen aber die Glace gehört zum täglichen Programm.

(bisher: 3'132 km)


 die Ruinen von Quilmes

 erstaunlich, was alles noch auf argentinischen Strassen steht und fährt

 auf der Ruta 40 sind viele (ausgetrocknete) Furten zu durchqueren ...

... sie führt durch Sanddünen ...

 ... durch die Quebrada de Belen ...

... wo wir auf der Plaza im Schatten der Palmen eine Helada genossen 

 der schöne Camping el Molino bei Londres

die erste Kurve nach 30 km ...

... und nach weiteren 25 km folgt gleich die nächste ...

 auf der Ruta 40 in Argentinien wären es nur noch 3999 km bis Ushuaia,
doch wir haben noch ein paar Abstecher nach Chile vor

 das Bild in der Unterkunft in Pituil kommt uns irgendwie bekannt vor ;-)

 der Mirador del Portezuelo mit dem Cristo de Portezuelo in Chilecito ...

... und der Blick auf die schneebedeckten 6000er der Sierra del Famatia

die Agaven und ...

... die Kakteen blühen im Park