Dienstag, 1. November 2016

San Antonio de los Cobres - Campo Quijano - Cafayate

Von San Antonio de los Cobres aus fuhren wir über den kleinen Pass Abra Blanca (4100 m.ü.M). Auf der Passhöhe trafen wir auf einen alten Mann auf einem Fahrrad mit einer Filmcrew. Er suchte das Gespräch mit uns und ohne es gross zu bemerken wurden wir auch gefilmt. So werden wir vielleicht Teil eines Dokumentarfilmes über die stillgelegte Eisenbahnlinie C-14 welche diesen Pass überquert.
Nun hatten wir eine Abfahrt von 3'000 Höhenmetern vor uns. Wir freuten uns darauf. Das Gefälle ist nur gering aber stetig gings bergab und wir genossen es, nicht zu fest in die Pedale treten zu müssen. Plötzlich kam jedoch ein starker Gegenwind auf, welcher die gemütliche Abfahrt abrupt beendete. Obwohl wir beim Runterfahren stark in die Pedale traten, ergab sich nur eine Geschwindigkeit von ca. 10 km/h. So macht eine Abfahrt einfach keinen Spass und wir beschlossen bei einem verlassenen Haus unser Zelt aufzustellen und am nächsten Tag ohne Wind die weitere Abfahrt zu geniessen. Dieser Plan ist aufgegangen. Am nächsten Morgen war der Wind fast verschwunden und die Velos rollten viel besser. Die Strasse führte durch eine schluchtartige Landschaft, die Quebrada del Toro. Zum ersten Mal auf unserer Südamerikareise war es den ganzen Tag bewölkt und die Wolken hingen in den Bergen. Darum haben wir auch nicht so viele Fotos gemacht.
Kurz vor Campo Quijano kam die Sonne allmählich immer mehr hinter den Wolken hervor und gleichzeitig wurde die Vegetation urplötzlich viel üppiger: die Berghänge waren bewaldet, die Bäume blühten farbig, Vögel zwitscherten in den Baumkronen und alles war saftig grün. Nach so vielen Wochen in kargen Landschaften war das eine wunderschöne Abwechslung. Je weiter wir nach unten fuhren, je wärmer wurde es (25°C bis 30°C). Zum ersten Mal auf unserer Südamerikareise bewegen wir uns auf einer Höhe von "nur" 1000 bis 2000 Meter über Meer.
In den bewässerten Tälern wird Land- und Viehwirtschaft im grossen Stil betrieben.Wir erfreuten uns an all den verschiedenen Pflanzen, Tieren und vor allem auch Vogelarten, welche wir beobachten konnten.
Vor Cafayate wurde uns in der Quebrada de la Conchas ein weiteres landschaftliches Spektakel geboten. Auf einer Strecke von ungefähr 70 Kilometern durchfuhren wir eine Schlucht mit verschiedensten rötlichen Fels- und Erdformationen. Anschliessend war es nicht mehr weit bis nach Cafayate. Diese Touristenstadt ist nebst Mendoza das grosse Weinmekka von Argentinien.

Unsere Statistik:
- bisher: 2'614 km
- bisher 5 Platten: 2 Nägel, 2 Dornen, 1 sich lösender Flick
- 10 Andenkondore beim Segeln beobachtet


 wilde Esel weiden beim Abra Blanca Pass

 Truthahngeier (?) im Flug

die Abfahrt vom Abra Blanca ...

 ... mit imposanten Erdformationen, Riesenkakteen ...

... rostenden Eisenbahnviadukten der stillgelegten C-14 Bahnlinie ...

 ... und der üppigen Vegetation unten im Tal

Palmenallee in Rosario de Lerma

 grossflächiger Tabakanbau ...

 ... einzelne Orangenbäume am Wegrand ...

... Viehzucht im grossen Stil ...

... und Hühnerfarmen ...

 ... das kümmert den Kauz kaum ...

 ... wilde Papageien zwitschern in den Bäumen

 erste Rebberge am Strassenrand

 Andenkondore kreisen über ...

... der stillgelegten Bahnstation Alemania, wo wir zelten konnten

 das "Anfiteatro" ...



 ... rote Berge ...

 ... Erdformationen ...

 ... Säulen ...

... und Gesteinsschichten in der Quebrada de la Conchas