Freitag, 16. Dezember 2016

Constitucion - Florida - Angol - Curacautin

Der Abstecher an die Küste hat sich gelohnt! Uns gefiel der tiefblaue Pazifik mit den grossen, schäumenden Wellen, mit der Brandung und der unendlichen Weite. Einige Tage fuhren wir der Küste entlang und genossen immer wieder wunderbare Ausblicke auf das weite Meer. Bei der Mündung des Flusses Itata verliessen wir den Ozean und fuhren alles Richtung Südosten nach Curacautin wieder zu den Anden zurück. Auf diesem Abschnitt war die grosse Herausforderung, dem Verkehr der Panamericana und anderen stark befahrenen Hauptstrassen auszuweichen. So suchten wir wo immer möglich verkehrsarme Nebenstrassen und fast die Hälfte der Strecke fuhren wir auf Schotterstrassen. Wir genossen die einsame Fahrt durch riesige aufgeforstete, intensiv genutzte Wälder. Die Topografie hier machte uns immer wieder einmal zu schaffen. Während wir in den hohen Anden kaum Steigungen von über 7% zu bezwingen hatten, reihen sich hier Steigungen von 10% bis 20% nur so aneinander. Das war ein perfektes Intervalltraining für die Kondition, Krafttraining für die Beine und wenn nur noch Stossen möglich war, kamen sogar auch die Muskeln auf ihre Rechnung, welche beim Velofahren sonst eher vernachlässigt werden.
Kurz vor Curacautin fuhren wir dem Naturpark Tolhuaca entlang. Hier sind die Wälder natürlich und wir sahen zum ersten Mal die chilenischen Araukarienbäume. Das sind uralte (bis zu 2'000 jährig) immergrüne Bäume, welche eine Grösse von 30 bis 40 Meter erreichen. Nur wenige Kilometer weiter sahen wir die Vulkane Tolhuaca, Lonquimay und Llaima. Eindrücklich wie die aus den bewaldeten Hügeln weit nach oben ragen.
Interessanterweise flüchteten in diesen abgelegenen Gebieten nicht nur die Kühe und Pferde vor uns sondern auch die bellenden Hunde. Die haben wohl vorher noch nie Radfahrer gesehen. Das war für uns eine ganz überraschende Erfahrung denn in den letzten drei Monaten bellten uns die vielen Hunde nicht nur an sondern rannten uns auch nach. Glücklicherweise haben wir uns ein erfolgreiches Abwehrprozedere angeeignet: erster Schritt Zischen, zweiter Schritt Anschreien, dritter Schritt falls notwendig Steine nachwerfen. Damit haben wir bisehr alle Hunde zum Rückzug gezwungen.

(bisher 5'303 km)


 die Pazifikküste südlich von Constitucion

 die neue Küstenstrasse weist zum Teil extreme Steigungen auf

bei Buchupureo machen wir in der schönen Cabaña mit Meersicht
einen Tag Pause ...

 ... und die Velos kriegen ihren 5'000 km Service

in ländlichen Gebieten Chiles wird noch mit dem Ochsengespann gepflügt

 die Seehunde sonnen sich auf den Felsen bei Cobquecura

 die breite Mündung des Rio Itata

 auf der Plaza im Städtchen Florida kommt ein wenig Weihnachtsstimmung auf ...

... und in Laja noch mehr ;-)

 der breite unverbaute Rio Laja

 wir fahren auf kleinen, abgelegenen, bis zu 20% steilen Naturstrassen durch die Wälder ...

 ... um dem Verkehr auf der Panamericana auszuweichen

 nach Florida fragen wir uns, ob wir im falschen Land unterwegs sind ... ???

 der Malleco - Viadukt von 1890, mit 102 m Höhe eine der höchsten Eisenbahnbrücken Chiles

 auf abgelegenen Strässchen geht's in den Tolhuaca Nationalpark ...

 ... zu unserem wilden Zeltplatz oberhalb der Termas Malleco ...

 ... umgeben von bis zu 2'000 Jahre alten Araukarienbäumen ...

 ... welche die ganze Landschaft zieren

 auf den Baumriesen blüht es farbig

 bei Curacautin kommt der Vulkan Llaima in Sichtweite

im Städtchen Curacautin gibt's entlang der Hauptstrasse einen durchgehenden Radweg,
ob so etwas auch in der Schweiz möglich wäre ... ?