Samstag, 11. Februar 2017

Villa O'Higgins - El Chalten - El Calafate

Wir verliessen Villa O'Higgins frühmorgens weil wir ein Boot erreichen mussten, welches uns über den Lago O'Higgins führte. Da der Steg von einem anderen Schiff belegt war, wurden die Velos und das ganze Gepäck von uns und vier weiteren Velofahrern über zwei andere Schiffe eingeladen. Dieses Lademanöver war nicht ganz SUVA-konform, aber es hat ohne Zwischenfall funktioniert. Wir genossen die Fahrt über den See und die Aussicht auf die Berge rundherum. Am Hafen Candelario Mancilla stiegen wir aus. Hier kamen wir bereits nach kurzer Strecke zum chilenischen Grenzposten und liessen uns die Ausreisestempel in den Pass drücken. Von hier aus ging es zuerst einen steilen Pass hoch, dann durch wilde Wälder, welche von Fallholz übersät waren und zum Schluss erreichten wir den Fussweg, welcher uns zum argentinischen Grenzposten führen sollte. Wir wussten, dass wir hier ungefähr sechs Kilometer das Velo stossen mussten, haben aber verschiedenste Geschichten gehört wie mühsam es sei. Der Anfang war noch ganz locker und führte uns weiter durch Wälder. Später wurden die Wege etwas sumpfig, so dass es stellenweise schwer war, das Velo hindurch zu schieben. Mehrmals folgten Bachüberquerungen. Für Fussgänger gabs meistens irgendwelche Baustämme um trockenen Fusses auf die andere Seite zu kommen. Weil wir auch trocken bleiben wollten, gabs für uns hier halt auch ein paar gewagte Manöver. Auf jeden Fall kamen wir gut und zufrieden bei der argentinischen Einreise beim Lago del Desierto an. Dort hatte es einen Wasserschlauch, so dass wir unsere verschlammten Velos gleich wieder befreien konnten.
Mit einem weiteren Schiff überquerten wir den Lago del Desierto und folgten dann per Velo dem wunderschönen Flusstal des Rio de las Vueltas bis wir El Chalten erreichten.
El Chalten ist ein touristischer Ort und Ausgangspunkt für tolle Wanderungen und Klettertouren. Hier befindet sich nämlich der weltberühmte Fitz Roy und der etwas weniger bekannte aber mindestens ebenso eindrückliche Berg Cerro Torre. Bei wunderschönem Wetter machten wir zur Abwechslung wieder einmal eine Wanderunge um beide Berge von etwas näher bestaunen zu könnnen. Die steilen Felsen mit ihren zackigen Granitspitzen faszinierten uns sehr.
Seit wir wieder in Argentinien sind, machte sich umgehend der Klimawechsel bemerkbar. Hier sind wir wieder in der trockenen Pampa, ausser ein paar Grasbüscheln und einzelnen Büschen gibt es kaum Vegetation. Umsomehr erstaunt sind wir, dass hier trotzdem so viele verschiedene Tierarten leben können. Durch endlose Weiten erreichten wir El Calafate. Weil das Wetter so gut war, sind wir gleich weiter bis zum mächtign Perito Moreno Gletscher gefahren.
Der Perito Moereno ist ein riesiger Gletscher des südlichen Eisfeldes und mündet mit der Gletscherzunge in den Lago Argentino. Die Eisfront, welche aus dem Wasser aufragt, erreicht im Maximum 60-70 Meter und ist sehr kalberungsaktiv. Immer wieder hörten wir laute Knalle und konnten beobachten wie sich Teile vom Eis lösten und mit lautem Krachen in den See stürzten. Während unserer Besichtigungszeit konnten wir viele kleine Abbrüche beobachten, grössere und auch die ganz grossen Abbrüche blieben jedoch aus. Trotzdem war die riesige Eisfläche sehr eindrücklich, die Spalten im Eis faszinierend und die durch die Sonnenstrahlung verursachten verschiedenen Blautöne im Eis wunderschön.
Nun sind wir wieder in El Calafate. Dies ist ein Touristenort sondergleichen. Die Hauptstrasse besteht einzig aus Touristenläden, Hotels und Restaurants mit überteuerten Preisen. Zum Glück finden wir immer wieder Nischen ausserhalb des Touristenhauptstromes, wo wir uns wohl fühlen.

(bisher: 7'832 km)


 am Lago O'Higgins ist das Ende der Carretera Austral erreicht ...

 ... hier geht's nur per Schiff weiter zur Bucht Candelario Mancilla ...

 .... über ein Pässchen nach Argentinien, wo man den ersten Blick auf den Cerro Fitz Roy hat ...

... über einen anspruchsvollen Fussweg ...

 ... zum Lago del Desierto ...

 ... mit vergletscherten Bergspitzen ...

... am Salto del Chorrillo vorbei nach El Chalten ...

... wo die Kondore ihre Flugkünste demonstrieren

 Frauenschuhe im Nationalpark Los Glaciares

 Sturzbachenten im Gletscherbach

die Laguna Torre, mit dem Glaciar Torre und dem Cerro Torre

der eindrückliche 3130 Meter hohe Cerro Torre von ganz nahe ...

 und der berühmte 3406 Meter hohe Cerro Fitz Roy

 der Rio de las Vueltas vor El Chalten

 der Touristenort El Chalten

 in der Pampa ist nicht viel los ...

 ... auser einzelnen Estancias

 es leben doch einige Wildtiere hier: Das Gürteltier ...

 ... Guanacos ...

 ... Füchse ...

... und Nandus

 der türkisfarbene Rio Santa Cruz schlängelt sich durch die Pampa

 der Lago Argentino mit dem Perito Moreno Gletscher

 eindrückliche Eisspitzen

 der Perito Moreno Gletscher in voller Grösse

der Kauz besucht uns an unserem wilden Zeltplatz